FRIEDENsTage DANK-BAND
RIEDEN – es ist Frieden in Deutschland!
Bald werden es 67 Jahre FRIEDEN sein. Die Menschen, die
älter sind, haben den KRIEG erlebt. Man spricht von einer
„Kriegsgeneration“, aber nicht von einer
„Friedensgeneration“.
Ich bin am 15.9.1950 in Erfurt geboren, somit im FRIEDEN und sage
dafür jeden Tag: D A N K
E !
Dabei mache ich jeden Tag einen Strich auf ein Lederband, was
auf einer Holztafel in meinem Atelier befestigt ist.
Rückwirkend habe ich vom 8.Mai 1945 für jeden Tag
einen
Strich gezeichnet. Am 31.12.2011 waren es 24.333 Tage bzw. Striche in
Fünfergruppen.
Historisch gesehen ist das eine lange, lange Zeit.
Das erste Dankesband entstand 2006 in der alten Dorfschule in
Diensdorf-Radlow am Scharmützelsee (östlich von
Berlin), wo
ich vier Jahre gelebt und gearbeitet habe.
An den Giebelwänden befinden sich zwei blinde Fenster, in
denen je
eine Erinnerungstafel an die gefallenen Soldaten des ersten Weltkrieges
und an die gefallenen Soldaten des zweiten Weltkrieges angebracht sind.
Diese Tafeln und die Geschichten der älteren Bewohner bewegten
mich sehr und erweckten diese Dankbarkeit in mir, dass ich im Frieden
geboren bin.
Ich fertigte das erste FRIEDENsTAGE- DANK-BAND an und be-
festigte es an dem Zaun des Geländes. Inzwischen haben Wind,
Regen und die Zeit das Leder berührt.
Die ehemalige Schulscheune wird von einem Kulturverein
genutzt
und die Mitglieder schauen immer wieder nach den Bändern.
Als ich 2010 nach Weimar zog baute ich mir eine Holztafel (1mx2m)und
mit Hilfe einer jungen Künstlerin aus der Nachbarschaft, Linda
Markowski, habe ich eine neues Dankes-
Band angefertigt.
Vier Jahre passen noch auf die Tafel. Dann werde ich auf der
Rückseite weiter zeichnen, denn ich glaube fest daran, dass es
FRIEDEN bleiben wird.
Im Jahr 2011 präsentierte ich es auf der Leipziger Buchmesse
an meinem Stand bei der buch-art.
Ich würde mich freuen, wenn die Idee dieses
FRIEDENsTAGE-DANK-BANDes von anderen Menschen aufgenommen wird.
Man kann die Dankesstriche auf andere Materialien auf die
verschiedenste Art zeichnen oder ritzen.
Ich verwende naturgegerbtes Rindleder, denn ich bin eine
LEDER-Künstlerin.
Leder ist in der Kunst leider ein vergessenes Material und ich
bemühe mich das zu ändern.
„ Das beste Mittel gegen die Angst
ist Dankbarkeit“
Bettina von Arnim
Weimar, den 15. Januar 2012
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Gabriele Trillhaase